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Vogtskeller

Der Käfersberger Lindenbrunnen 1932 nach Pflanzung der Linde, noch am ursprünglichen Standort. 1962 im Zuge des Ausbaus der Badischen Weinstraße aufgrund einer Käfersberger Bürgerinitiative in die Hofraite von Wilhelm Schilli – heute Vogtskeller- verlegt. Der damals 30-jährige Baum überlebte Dank Fürsorge der Anlieger.

Fessenbacher Weg 1 (Vogtskeller):

LindenbrunnenDas Fachwerkhaus auf hohem Sockel vereinigt Wohnung und Ökonomieteil unter einem Dach und besitzt einen 1800 angebauten Erker. Das hölzerne Kellertor ist rundbogig.  Die Balkeninschrift B.H. 1729 dokumentiert den Namen des Erbauers Bartholomäus Herp (1688 – 1753) und das Erbauungsjahr.

1912 galt das Haus der Denkmalpflege als “schlecht unterhalten”, jedoch wegen seiner „zweiarmigen Freitreppe” bemerkenswert. Es ist nun Dank der Initiative der Gemeinde Ortenberg und der aktiven Denkmalpflege vieler Heimatfreunde erhalten und durchrenoviert.

Die Bewohner des Vogtskeller

Vogtskeller1712 wohnt noch kein Herp im unteren Käfersberg, 1732 dagegen ist “Bartel Herpp” hier bezeugt, ebenso die ganzen vierziger Jahre. Noch 1770, 1790, ja bis 1832 ist der Name Bartholomäus Herp hier an der Linde präsent. Handelte es sich zuerst um den 1700 geborenen Bartholomäus Herp, der mit Maria Isenecker und Maria Anna Zürcher verheiratet war, so folgte diesem der gleichnamige, 1733 geborene Sohn, der Ehemann der Anna Maria Kiefer nach, dem dessen gleichnamiger Sohn folgte, der von 1765 bis 1832 lebte und zuerst mit Magdalena Sieferle und danach mit Theresia Buß verehelicht war. Erhaltene Erblehensbriefe des Klosters Gengenbach erweisen, dass diese Barhel Herp samt und sonders Erblehensträger der gengenbachischen Reben in Käfersberg waren und dass bei der Säkularisation des Kirchengutes die großherzoglich badische Hofdomänenkammer die bisherigen Rechte des Klosters Gengenbach übernahm. Das Haus dieser Barthel Herp war dagegen freies Eigentum und gehörte nicht dem Kloster. Spätestens gegen Ende des 18. Jahrhunderts ist die Lage des Hauses eindeutig und vielfältig gesichert: es handelt sich um Haus Fessenbacher Weg 1, das heute mit dem Kunstnamen “Vogtskeller” belegt ist. Die letzten 200 Jahre der Besitzgeschichte dieses Hauses sind rasch berichtet:

Als Bartholomäus Herp 1797 starb, kam das Haus an seinen gleichnamigen Sohn. 1820 versetzten Bartholomäus Herp und seine Frau Theresia Buß das Haus. Als Bartholomä Herp (1765 - 1832) 1832 66-jährig starb, musste die Gant eröffnet werden, und das Haus kam an Johannes Herp. Dieser Johannes Herp (1799 – 1854), Sohn des Matthias Herp, seit 1833 verheiratet mit Gertrud Seckinger (1803 – 1856), hinterließ 4 überlebende Kinder (Johann Herp 1833 – 1872; Gertrud Herp 1835 – 1904, verheiratet 1858 mit Ferdinand Kiefer; Bartholomäus Herp 1836 – 1878; der in die Rothgasse 2 einheiratete; Georg Herp geb. 1839). Von diesen übernahm 1857 Johann Herp das Haus Fessenbacher Weg 1, jedoch verkaufte er es bereits 1868 an das Ehepaar Bartholomä Schilli (geb. 1829) und Theresia Braun (1833 – 1882). Dessen Sohn Friedrich Schilli (geb. 1868) erbte das Haus; ihm folgte wiederum sein Sohn Wilhelm Schilli (geb. 1905), diesem sein Sohn Willi Schilli nach. Danach erwarb die Gemeinde Ortenberg das Fachwerkhaus und widmete es zum Traditionshaus „Vogtskeller” um.